Das wohl Einzige seiner Art in Deutschland.
Siegen. Bei UTSCH ist man es gewohnt, auch ungewöhnliche Kundenwünsche zu realisieren. Trotzdem gibt es immer noch Anliegen, die überraschen: Ein Sammler und Autoenthusiast war an UTSCH herangetreten, er habe einen fahrbereiten BMW 315 Roadster aus den 30er Jahren, den er gerne wieder „auf die Straße“ bringen möchte. Einziges Hindernis: Die eigenwillige „Kennzeichentechnologie“ des Oldtimers.
Denn: Das Nummernschild am Heck bestand ursprünglich aus einer Glasplatte, auf die mit schwarzer Farbe kurzerhand Ziffern und Buchstaben der Kennzeichenlegende aufschabloniert wurden. Von hinten dezent beleuchtet, erstrahlte das Kennzeichen bei Dunkelheit wie eine Lichtinstallation.
Was seinerzeit sehr edel und beeindruckend daherkam, entspricht leider nicht den heutigen Anforderungen der Fahrzeugzulassungsverordnung, die für deutsche Kennzeichen a) eine retroreflektierende Folie und b) eine erhabene Legende vorsieht - insbesonders letzteres wäre mit Glas auch nur schwerlich umzusetzen.
Also einfach ein verordnungskonformes Kennzeichen in einem schnöden Kennzeichenhalter am Heck montieren? Das hätte den historischen Charakter dieses edlen Fahrzeuges doch sehr geschmälert. Was also tun?
Eine Lösung musste gefunden werden, die möglichst nahe am historischen Vorbild sein und trotzdem alle gesetzlichen Vorgaben erfüllen sollte: eine Aufgabe wie geschaffen für die kreativen Köpfe des UTSCH-Produktmanagements „Kennzeichenzuschnitte“.
Nach einigen Versuchen und konstruktiven Misserfolgen fand sich ein im Rückblick verblüffend einfacher Weg: Ein transparenter, verformbarer Kunststoff wurde mit einer halbdurchsichtigen, retroreflektierenden Folie überzogen. Anschließend konnte die Kennzeichenlegende wie ein gewöhnliches Aluminium-Kennzeichen mittels Klotzwerkzeugen und Prägepresse geprägt und mit Heißprägefolie schwarz eingefärbt werden – fertig!
Die ungewöhnliche Ästhetik des Ergebnisses sprach für sich: sehr leicht und fast durchsichtig kam dieses in Deutschland wohl einmalige Kfz-Kennzeichen daher, und damit mehr als angemessen für den ihm zugedachten Zweck.
Das sah auch der Auftraggeber so, der sich gerne erkenntlich zeigen wollte. Da im Rahmen dieses Projektes sowohl der Spaß- als auch der Erkenntnisfaktor bei UTSCH hoch waren, wollte man die Gelegenheit nutzen, das Angenehme mit dem sozial Nützlichen zu verbinden: Man einigte sich auf Spende über 1.000 Euro an das Kinderhospiz Balthasar, die mittlerweile dort dankend entgegen genommen wurde.